CDU: „Integriertes Notfallzentrum“ am Johanniter!

25.07.2020

Als im September 2008 die Kassenärztliche Vereinigung (KV) mit Rückendeckung von Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) und Bezirksbürgermeisterin Katharina Gottschling (CDU) eine Klinik-Notfallpraxis am Johanniter Rheinhausen eröffnete, war diese - nach rechtsrheinisch Hamborn, Hochfeld und Huckingen - die erste im Duisburger Westen. Doch keine zwölf Jahre später ist sie Geschichte, die KV hatte unterdessen die Öffnungszeiten immer weiter reduziert. Jetzt könnte alles wieder so sein wie vor zwölf Jahren: ein Viertel der West-Patienten eilt zum Bethesda Hochfeld, derweil  Rumeln-Kaldenhausen sich mehr dem Notfalldienst Moers zuwendet.

Die Philosophie der Notfallpraxis an einem Krankenhaus: Der Patient muss nicht von Praxis zu Praxis wandern und kann bei Bedarf direkt von den medizinischen Einrichtungen der Klinik profitieren. Krankenhaus-Ambulanzen werden entlastet, weil Patienten speziell am Wochenende einfach die Notambulanz aufsuchen, statt sich erst lange zu erkundigen, welche Arztpraxis denn nun Dienst hat.

Der Shutdown am Johanniter rief so manchen Volksvertreter auf den Plan. Doch es blieb bislang bei verbalen Solidaritätsadressen. Das wird sich jetzt ändern, denn nach einem Gespräch der CDU-Granden Katharina Gottschling (stellvertretende Bezirksbürgermeisterin), Klaus  Mönnicks (Ratsherr) und Ferdi Seidelt (Fraktionsvorsitzender Rheinhausen) mit Johanniter-Geschäftsführer Klemens Kemper wurde die Idee von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, an ausgewählten Kliniken „Integrierte Notfallzentren“ (INZ) einzurichten, aufgegriffen.

Ziel ist es, die ambulante, stationäre und rettungsdienstliche Notfallversorgung, die heute noch weitgehend voneinander abgeschottet existiert, zu einem verbindlichen System der integrierten Notfallversorgung auszubauen. Die Zentren sollen von den Krankenhäusern und den Kassenärztlichen Vereinigungen gemeinsam unter fachlicher Leitung der Kassenärzte betrieben werden.

Angetan von diesem Gedankengang wird die CDU-Fraktion in der August-Sitzung der Bezirksvertretung Rheinhausen einen Antrag an den Rat der Stadt stellen. Ferdi Seidelt: „Mit Blick auf den erweiterten Duisburger Westen wollen wir, dass das Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen ein INZ bekommt.“ Da über die Zahl und die Standorte von INZ die erweiterten Landesausschüsse, mithin die Vertreter der Kassenärzte, der Krankenkassen und der Krankenhäuser auf Grundlage der Planungsvorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) entscheiden, sollen diese über den erklärten Willen der Stadt Duisburg nachhaltig informiert werden.

Katharina Gottschling: „Wenn das Johanniter ein INZ wird, werden die Hilfe suchenden Patienten mehr haben als 2008. Das INZ ist eine Ergänzung der schönen Entwicklung, die das Johanniter in jüngster Zeit genommen hat.“ Klaus Mönnicks: „Dass das Spahn-Konzept funktioniert kann prima am Malteser-Krankenhaus Bonn beobachtet werden. Ich werde auf Ratsebene für das INZ kämpfen.“