Grabenacker was zu viel ist ist zu viel!

24.03.2021

Das Bauvorhaben Grabenacker 122/126 in Bergheim, zwei Wohnhäuser mit gemeinsamer Tiefgarage für 28 PKW-Stellplätze, erhitzt die Gemüter in der von 1- und 2-Familien-Häuser geprägten Siedlung am Ende der Grabenstraße/Eigenheimstraße. Und in der Tat: Mit Blick auf das geplante Projekt und die benachbarte vorhandene Bebauung darf sich der Investor nicht wundern, wenn ihm gesagt wird, dass sich das Vorhaben nicht in die nähere Umgebung einfügt, dass nachbarschaftliche Belange betroffen sind, dass das Bauvorhaben rücksichtslos ist und dass verkehrliche Probleme schlicht und ergreifend unterschätzt werden.

Die Fraktionen von CDU und SPD in der Bezirksvertretung Rheinhausen stellen deshalb an die Fachverwaltung vier deutliche Fragen:

(1) Ist eine derart massive Neubebauung, die vor Ort bislang nicht vorhanden ist, angemessen und vertretbar? Sind die Kriterien des Einfügens nach § 34 BauGB für die Grundfläche der baulichen Anlage, die Zahl der Vollgeschosse und die Höhe der baulichen Anlage unter Würdigung der baulichen Situation in diesem Teil des Grabenackers richtig angewendet worden?

(2) Sind die verkehrlichen Auswirkungen auf dem Baugrundstück und im öffentlichen Straßenraum ausreichend geprüft und gewürdigt worden, auch unter der Maßgabe der Störung durch Lärm und Abgase für die direkten Anwohner? Ist mithin das gesetzlich vorgeschriebene Rücksichtnahme-Gebot eingehalten worden?

(3) Ist eine Zufahrt für 28 + 4 Stellplätze über eine 3,0 m breite Straße (Foto: Ferdi Seidelt) genehmigungsfähig oder doch rücksichtslos? Sind ferner die An- und Abfahrten für die Ver- und Entsorgungs- sowie Rettungsfahrzeuge problemfrei?

(4) Sind die betroffenen Nachbarn frühzeitig über das Bauvorhaben, das massiv den Charakter der durch 1- und 2-Familien-Häuser geprägten Siedlung verändern wird, informiert worden? Sind Nachbarzustimmungen eingeholt worden?

Für CDU-Fraktionsvize Kai Müller steht fest: „Gegen eine angemessene Bebauung hat keiner etwas. In einer kleinteiligen Siedlung jedoch eine Anlage mit 16 Wohnungen zu wollen ist überzogen. Dann auch noch die zu erwartenden 30 Pkw durch ein Ampel-gesteuertes Nadelöhr zu zwängen ist einfach zu viel, viel zu viel.“

Die Antworten auf die parlamentarische Anfrage der SPD-CDU-Koalition stehen noch aus. Müller: „Wir bleiben am Thema dran und werden umgehend mit den Bürgern die weiteren Schritte besprechen.“