Wo sind die Kindergartenplätze für Friemersheim?

03.03.2023

Eisenbahnsiedlung raus, Eisenbahnsiedlung rein! Friemersheim ja, Friemersheim nein! Das Durcheinander bei den Kindergartenplätzen kann nicht größer sein. Was ist los mit der Stadt Duisburg, die speziell in Friemersheim die Sicherung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz alles andere als zielführend betreibt? Bekanntlich richtet sich der Rechtsanspruch zur Schaffung von Kindergartenplätzen ausschließlich gegen die Kommune, die im Falle einer Unterversorgung gehalten ist, zusätzliche Plätze zu schaffen, um eine möglichst wohnortnahe Versorgung mit Betreuungsangeboten sicherzustellen.

Für den Einzugsbereich insbesondere von Friemersheim und der Eisenbahnsiedlung zeigte/zeigt sich in den letzten Jahren folgendes erschreckendes Bild:
Seit Jahren ist bekannt, dass die eingruppige Einrichtung an der Turmstraße nach dem Kindergartenjahr 2022/2023 schließt (Funke Medien-Fotos Volker Herold, Arnulf Stoffel).

In genau diesen Jahren beschäftigt ein Antrag auf Bau eines Kindergartens an der Bismarckstraße in Friemersheim die Behörde. Diese Einrichtung zumindest wäre nötig, um das Platzdefizit in Friemersheim und die sich jetzt auftuende Versorgungslücke für die Eisenbahnsiedlung zu schließen. Da jedoch direkt hinter der Werksmauer ein Störfallbetrieb liegt, hätte ein konzertiertes Miteinander der Behörden schon lange den Standort verwerfen müssen.

Drei Jahre quälte sich das Neubauprojekt durch das behördliche Dickicht, immer noch dümpelt der Vorgang vor sich hin – ohne Aussicht auf Erfolg. Denn in der Sitzung der Bezirksvertretung am 2. März 2023 wurde bekannt, dass der Betrieb gegen den keine 100 Meter entfernt liegenden Nachbarn in spe klagt. Ein Vorgang, der sich bekanntlich über Jahre hinziehen kann. Der einstimmig beschlossene Antrag von SPD und CDU sucht nun nach Standort-Alternativen, eine erste Idee ist die Dahlingstraße.

Was bleibt unter dem Strich? Zum einen die Erkenntnis, dass in einer Großstadt wie Duisburg der eine Fachbereich nicht weiß, was der andere tut. Zum anderen aber bleibt der (einklagbare) Wunsch der Familien, ausreichend Kindergartenplätze in ihrem Stadtteil zu haben. Denn eine Kommune ist gehalten, im Falle einer Unterversorgung zusätzliche Plätze zu schaffen, um eine möglichst wohnortnahe Versorgung mit Betreuungsangeboten sicherzustellen. Hier haben den Worten zwingend Taten zu folgen. Insbesondere auch deshalb, da „über Nacht“ bekannt wurde, dass die Einrichtung in der Turmstraße zwar zu räumen ist, aber sogleich von den St. Marien-Kindern aus Rumeln in Beschlag genommen werden soll.